Das Werk wurde 1897 bis 1899 zusammen mit der Bahnstrecke Murnau-Oberammergau im Jugendstil erbaut mit der Absicht, hier erstmals in Deutschland eine Bahnlinie elektrisch mit Drehstrom (3-Phasen-Wechselstrom) betreiben zu können.
Zur Passion 1900 in Oberammergau klappte das noch nicht und so wurden zunächst in der umliegenden Gegend Bauernhöfe und Häuser mit Strom versorgt.
Aber 1904 war die Lösung gefunden – das Wasserkraftwerk Kammerl war in nur 7 Monaten mit Generatoren für niederfrequenten Wechselstrom ergänzt worden.
Von 1904 bis zu seiner vorübergehenden Stilllegung am 03.08.2012 erzeugte es Bahnstrom für die Strecke Murnau – Oberammergau. Sie war damit die Bahnstrecke, auf der öffentliche Zugförderung mit niederfrequentem Wechselstrom im Regelbetrieb erstmals erfolgreich erprobt worden ist. Von der vor 1900 errichteten Anlage sind die wasserbaulichen Teile nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen seit Februar 2015 wieder in Betrieb. Seither erzeugt die DB Energie GmbH in dem neuen, überwiegend unterirdischen Kraftwerk Drehstrom mit der Frequenz 50 Hz und speist diesen in das Landesnetz ein.